Foto: Monika Morawitz


Die guten Sama-Ritter
Express-Historie von A. Behmel

Damals wars genauso unruhig in Israel wie heute. Nüscht wie Remidemi den ganzen Tag. Erst warnse dort heidnisch, dann jüdisch, dann warnse römisch-heidnisch, dann christlich und denn muslimisch und hin und her; und immer, wenn was neues kam, gabs welche, die dagegen waren und denn machtnse nen Kreuzzug - und davon viele, etwa sieben allein von uns hier. Beim dritten Kreuzzug mit unserem Barbarossa und Richard Löwenherz, gings wiedermal darum, dem christlichen König von Jerusalem bei der Belagerung von seiner eigenen Stadt zu helfen. Bei dieser Gelegenheit kamen bedauerlicherweise Personen zu Schaden. Darum haben sich ein paar Ritter aus Norddeutschland in Form einer Bruderschaft zusammgeschweißt, um den Armen auf die Beine zu helfen, wie der gute Sama-Ritter aus der Bibel. Als Jerusalem geknackt war, hat die Bruderschaft mit harten Bandagen dafür gekämpft, daß dort ein Lazarett eingerichtet werden konnte; erfolgreich, denn der Papst hat den Verein als Orden bestätigt, was heute mit einem Börsengang vergleichbar wäre. Jetzt wurde richtig Geld und Personal in den Dachverband reingepflastert. Der Vorstandsvorsitzende nannte sich "Deutschmeister", wie er übrigens immer noch heißt, denn die Deutsche Orden AG gibt es heute noch, sogar mit eigener Hompage. Nun waren das aber Ritter, und die sind zum Kämpfen da - und das hamse auch eisern gemacht aber hauptsächlich im Osten von Deutschland, wo Herzog Konrad von Masowien mit den Pruzzen stritt, die dort ihre Intifada am Laufen hatten. Zuguterletzt hat der Orden das Land doch erobert und urbar gemacht, Sümpfe trockengelegt, Wälder und Schurken umgelegt, Städte und Dörfer befestigt wie zum Beispiel das grasse Danzig oder auch das kantige Königsberg. So ging es weit bis ins heutige Russland hinein: Dieses Riesen-Terrortorium lag außerhalb von Deutschlands Grenzen und daher konnte das Ordensland ein eigener Gottesstaat werden und abermals daher konnte Preussen später Königreich werden. Doch es folgten Teilungen, Gebietsverluste und verlorene Schlachten, so daß der Deutsche Orden immer schwächer wurde und schließlich unter das Regiment des polnischen Königs kam, als weltliches Fürstentum. Daraus hat sich das spätere Preussen entwickelt und ironisch ist das schon, daß wir das Dink "Preussen" genannt haben, nach den ollen Pruzzen, die den heiligen Krieg doch verloren hatten.

Fortsetzung folgt....



Quelle: a. behmel, 2004


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