Foto: Monika Morawitz


Berliner Normannenkönig von Sizilien
Express-Historie von A. Behmel

Man erinnert sich an die olln Sueben, die im dritten Jahrhundert von Berlin weggezogen sind und im Schwabenland Karriere gemacht haben: auf einmal sind die Könige von Deutschland und sogar Kaiser geworden. Exilberliner aufm Kaiserthron - das muß man sich mal vorstellen!

Das waren die Staufer und unter denen gab es einen, der war was besonderes. Friedrich II. hieß der Mann, genau wie unser Alter Fritze, aber schon wesentlich früher, im 13. Jahrhundert, als Berlin und Cölln, Zehlendorf und Schöneberg erstmals amtlich erwähnt worden sind. Im zarten Alter von grade mal zwei Jahren ist Friedrich schon zum König von Deutschland befördert worden, kurz drauf war er auch noch König von Sizililen... Jetzt haben aber auf Sizilien verschiedenste Völkerschaften gelebt, heute alle wieder in Neukölln oder Wedding vertreten, unter anderem die Italiener, die Normannen und die Sarazenen, aber auch Griechen und so weiter und die haben sich gegenseitig auf die Palme gebracht.

Deswegen war Friedrich immer auf Tour de Force. Kein Wunder, daß er ein richtig weltgewandter Mann wurde, der viele Sprachen sprach und überhaupt wußte, was sich gehört. Das alles und noch viel mehr, hat er 'n Leben lang durchgehalten. Ständig gab es Remidemi in seim sacrum imperium romanum, wie unser Land damals noch hieß: heiliges römisches Reich:
Die italienischen Städte beispielsweise haben ihm nüscht als Ärger gemacht und mit seiner Berliner Kodderschnauze hat er sich auch noch mit seinem Papst angelegt und ist prompt exkommuniziert worden; aber als Friedrich einen Kreuzzug nach Jerusalem organisiert hatte, warnse wieder gut miteinander. Außerdem hat unser Fritze Bücher geschrieben, die Universität von Neapel gegründet und Burgen gebaut ohne Ende.

Leider können wir ihm einen Vorwurf nicht ganz ersparen: Um sein schönes Berlin und die Mark Brandenburg, das Land seiner Vorfahren, hat er sich kaum gekümmert, obwohl es hier mächtig bergauf ging mit Wirtschaft und Kultur, und so deshalb kriegt Fritze Staufer zur Strafe auch das kleinste Kapitel...

Fortsetzung folgt....



Quelle: a. behmel, 2004


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